KLEINE MENSCHEN, GROSSES WIRKEN
CHILD
ART.
KLEINE MENSCHEN, GROßES WIRKEN
AUSSTELLUNGS-KONZEPT
Die Idee
Schon immer haben Kinder überall auf der Welt ihre Eindrücke und Fantasien auch malerisch ausgedrückt – in feuchtem Sand, auf Lehm, in Baumrinden oder auf Hausmauern. Doch erst seit gut 100 Jahren, seit Papier für weite Kreise der Bevölkerung erschwinglich ist, bleiben die Zeichnungen über den Tag hinaus erhalten und können so auch gesammelt und öffentlich von vielen Augen betrachtet werden.
​
Die etwa 250 ausgewählten Exponate der Ausstellung CHILD ART. wurden von Kindern im Alter zwischen 12 Monaten und 7 Jahren gezeichnet. Die Bilder stammen aus verschiedenen Perioden des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts und aus Ländern aller Kontinente.
​
Ihre starke künstlerische Kraft offenbart, dass in allen Menschen ein kreatives Potenzial steckt, welches sich häufig nicht genügend entfalten kann oder sogar unterdrückt wird.
Mit der Ausstellung soll ein Beitrag dazu geleistet werden, diesen Fähigkeiten von Anfang an mehr Aufmerksamkeit zu schenken, sie zu fördern und ihnen die geeigneten Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten.
​
Die Ausstellung wird daher auch in verschiedenen Ländern gezeigt werden. Heichelheim/Weimar und Basel (Schweiz) sind ihre ersten Stationen, anschließend sollen die Bilder möglichst viele Regionen und Kulturkreise der Welt bereichern.
​
​
Die Bilder
In den Kinderzeichnungen treten erstaunliche, grenzenübergreifende Form- und Bewegungs-merkmale zutage. Sie alle sind geprägt durch hohe künstlerische Komplexität und Ausdruckskraft.
Aus welchen Kulturkreisen die Kinder auch kommen: Sie stellen wesentliche Aspekte ihres Erlebens, z.B. Menschen, Häuser, Himmel und Bäume, mit den selben plastischen Formelementen dar, ohne dass zunächst eine geografische Zuordnung möglich ist. Die Entwicklung der Grundformen Spirale, Kreis, Quadrat oder Dreieck ist deutlich zu erkennen. Ebenso gibt es enge Verwandtschaften in der frühen Darstellung schwieriger Objekte; Menschen zum Beispiel werden überall zunächst als Kopfgliedlerdargestellt.
Die Sammlung, aus der in der Ausstellung nur ein kleiner Ausschnitt gezeigt wird, umfasst rund 30.000 Zeichnungen. Sie wurden auf vielen Reisen inner- und außerhalb Europas zusammengetragen. Die Begegnung mit den Kindern stand im Zentrum des Interesses, das heißt, es wurden keine zeichnerischen Aufgaben an sie gestellt. Im unmittelbaren Gespräch oder Spiel entstanden die Bilder aus dem eigenen Impuls der Kinder.
Viele Bilder kamen durch Freunde und Kollegen in anderen Ländern dazu. Ein weiterer großer Teil stammt aus Erbschaf ten und Vermächtnissen, die dem Initiator Norbert Carstens vertrauensvoll überlassen wurden.
Die Ziele
Eindringlich führt die Ausstellung dem Publikum die Universalität der kindlichen Ausdrucksformen vor Augen. Malen präsentiert sich als innere Notwendigkeit der dynamischen Umsetzung von Erlebnissen und Eindrücken. Dies geschieht zunächst aus einem vorrangig gestalterischen Impuls heraus. Unabhängig von nationalen, kulturellen oder religiösen Traditionen benutzen alle Kinder dieselben Formen. Trotzdem entsteht eine große Vielfalt der Motive und Darstellungen. Sie als Spuren und Äußerungen von körperlichen und seelischen Empfindungen, von Entwicklungs- und Reifeprozessen ‚lesbar‘ zu machen, ist das Anliegen dieser Ausstellung.
Kinder brauchen Freiraum, um ihre Ideen umsetzen zu können. Sie brauchen Unterstützung und Ermutigung. Nur so können sich über die ursprüngliche Funktion des Malens hinaus individuelle und ori-ginelle Formen herausbilden. Das Potenzial dazu ist in jedem Kind vorhanden. Diese Erkenntnisse sind für Eltern, Erzieher, Künstler und besonders für Therapeuten von hohem Interesse. Sie werfen ein neues Licht auf die Kreativität der Kinder und regen dazu an, frühen Anlagen den Weg zu ebnen und sie zu fördern. Der Initiator der Ausstellung hoff t, die Betrachter der Bilder für das Universelle in den Gebilden der Kleinkinder zu sensibilisieren und den Impuls zu geben, ihm einen entsprechenden Platz in der künftigen kulturellen Erziehung der Kinder einzuräumen. Das zu erreichen hat CHILD ART. sich zum Ziel gesetzt.Am beeindruckendsten und damit für alle Menschen bedeutsam ist letztlich aber das ästhetische Erlebnis von ursprünglicher Freude, überschäumender Fantasie und ungehemmtem Gestaltungsdrang, das sich dem Betrachter unmittelbar mitteilt.
Das Rahmenprogramm
Die Ausstellung CHILD ART. wird von Vorträgen und Kursen zum Malen und zur künstlerischen Bewegung begleitet. Das Programm soll zum einen den kleinen Künstlern und ihren Eltern einen Aktionsraum geben. Zum anderen bietet es für pädagogische und therapeutische Fachkräf te so wie für Künstler fundierte Hintergrundinformationen und Kurse zur praktischen Anwendung.Je nach Schwerpunkten oder Besonderheiten des Ausstellungsorts kann das Rahmenprogramm indi-viduell angepasst und ergänzt werden.
Der Initiator
Norbert Carstens ist Kunstpädagoge, Zeichner und Eurythmist aus Bochum, NRW. Seit ca. 40 Jahren beschäf tigt er sich mit Kleinkindzeichnungen und hat eine umfangreiche Sammlung von Zeichnungen aus der ganzen Welt zusammengetragen. Er ist Initiator des ChildArt e.V. und Kurator der Ausstellung CHILD ART. – KLEINE MENSCHEN, GROßES WIRKEN.
Kontakt:
ChildArt e.V.
c/o Norbert Carstens, Steinstr. 7,
D-44866 Bochum
Tel. +49 1575 5201138,